3. April 

Wer nicht weiß, wie man aus vollem Herzen weint, kann auch nicht aus vollem Herzen lachen.
Golda Meir

Wir alle kennen Menschen, die am Leben vorbei leben. Sie scheinen an dem, was sich in ihrer Mitte und um sie herum abspielt, nicht beteiligt zu sein, so als wären sie durch eine Glasscheibe von uns getrennt. In manchen Zeiten gesellen wir uns zu diesen Menschen und stellen uns abseits. Ängste halten Menschen voneinander fern, besonders die Angst davor, das verletzliche Ego loszulassen und sich ganz auf die Gefühle des Augenblicks einzulassen.

Um den Reichtum des Lebens voll erfassen zu können, müssen wir riskieren, uns einander ganz zu offenbaren und das Erlebnis, das jeder Augenblick in sich birgt, zulassen. Wenn wir uns der Ebbe und Flut des Lebens hingeben, werden wir auch die Tränen annehmen müssen, die mit dem Schmerz und der Freude des Lebens verbunden sind. Doch auch die Früchte des Lachens gehören dazu. Weinen und Lachen reinigen die Seele. Sie beenden eine Erfahrung und ermöglichen es uns, loszulassen.

Wir müssen beide Gefühle loslassen, den Schmerz und die Freude, um für die Geschenke offen zu sein, die das Leben noch für uns bereithält. Wenn wir uns dem Leben verweigern, vermeiden wir die Tränen und das Lachen und bringen uns damit selbst um den Reichtum des Lebens. Wir müssen eine Erfahrung voll durchleben, um aus ihr zu lernen und uns von ihr freizumachen.

Vergangenes lässt mich niemals los, wenn ich weder über das Schmerzliche trauere noch über das Fröhliche lache. Die Gegenwart ist verzerrt, wenn die Vergangenheit ihre Schatten über sie wirft.