2. Februar

Was die meisten von uns wollen, ist ein offenes Ohr und ein Gespräch.
Dory Previn

Unser Ich, das wir der Welt zeigen, wenn wir über uns sprechen, wird jedes mal abgelehnt, wenn man uns nicht wirklich zuhört. Das Beste, was wir einander schenken können, ist volle Aufmerksamkeit. Wenn wir Aufmerksamkeit wollen, müssen wir auch bereit sein, unsererseits Aufmerksamkeit zu schenken. Das heißt: alle Gedanken fallenlassen, die nichts mit dem anderen zu tun haben, während wir mit ihm sprechen. Wir können nicht erwarten, von einem anderen etwas zu bekommen, was wir nicht selbst zu geben bereit sind.

Gehört zu werden und hinzuhören ist etwas anderes als nur zuzuhören. Es bedeutet vielmehr: sich einzufühlen und sich von den Worten des anderen berühren zu lassen. Wenn wir uns anderen mitteilen, wollen wir weder das Urteil des anderen noch Beschämung oder Abwertung. Wir wollen nur, dass jemand ganz für uns da ist und uns wirklich zuhört. Und wenn wir eine Chance haben, einander zuzuhören, achten wir bewusster auf die Worte, die uns betreffen, Worte, die unser Frausein erweitern und die uns unserem innersten Wesen näher bringen.

Die Wohltat echten Zuhörens ist so wirkungsvoll, dass wir lernen, auch auf uns selbst zu hören. Wenn wir uns gegenseitig zuhören, erkennen wir besser, wer wir sind. Jedes Gespräch bietet uns eine Chance, echt zu sein und einem anderen Menschen dabei zu helfen, selbst echt zu sein.

Mein größtes Geschenk ist volle Aufmerksamkeit. Was ich nehmen möchte, muss ich selbst geben können.