16. Juni 

Der Schmerz der Liebe ist der Schmerz des Lebendigseins: eine ewige Wunde.
Maureen Duffy 

Wir leben in Gesellschaft des anderen. Wir entwickeln das Bedürfnis nach mehr Nähe. Wenn dieses Bedürfnis auf beiden Seiten besteht, öffnet es den Weg zu einer Liebesbeziehung, die einerseits von Nähe gesegnet, andererseits aber zerrissen ist. Es ist menschlich, sich nach Liebe zu sehnen, zu lieben und geliebt zu werden. Aber der Schmerz, der darin besteht, auf die Liebe zu warten, ist nichts im Vergleich zu dem Schmerz, der mit der Liebe selbst einhergeht. 

Liebe erhöht unsere Sensibilität. Jede Trennung, jede Unstimmigkeit, sei sie körperlicher oder seelischer Art, verletzt die Partner. Der Schmerz, der den Zustand, nichts zu haben begleitet, ist geringer als der Schmerz des Liebesverlusts, wenn Liebe da war. Liebe darf nur glücklich machen, meinen wir. Aber das ist falsch. Liebe zu geben und zu nehmen, legt unsere Seelen bloß und macht unser verborgenes Ich verletzbar. Die Angst vor Zurückweisung, die Angst, abgelehnt zu werden, "wenn er mich wirklich kennt...", ist groß und lastet schwer auf unseren Schultern. 

Wie glücklich können wir uns schätzen, dieses Programm zu haben, das uns darauf vorbereitet, zu lieben und geliebt zu werden! Es hilft uns, mit dem Schmerz der Liebe zu leben in dem Wissen, dass durch den Schmerz unsere Menschlichkeit wächst, unser Bewusstsein klarer und unsere Achtung vor dem Leben größer wird. 

Der Schmerz der Liebe steigert meine Lebensfreude.