12. Juli

Wer die augenblicklichen Verhältnisse für ewig beibehalten möchte, ist immer geneigt, über die wunderschöne Vergangenheit und darüber, dass sie zu schwinden droht, zu weinen. Dieser Mensch hat nicht einmal ein Lächeln für die Zukunft übrig.
Simone de Beauvoir

An einem Augenblick festzuhalten, wenn er einmal vorüber ist, macht uns blind für die Freuden und das Lernen in der Gegenwart. Wir müssen lernen, Menschen, schmerzhafte Situationen und sogar sinnvolle Erfahrungen loszulassen. Das Leben geht weiter und unsere fruchtbarste Lektion liegt darin, mit dem Leben zu fließen. Unsere einzige Chance zu wachsen liegt darin, für die Gegenwart offen zu sein. 

Die heutigen Erfahrungen führen uns in unserem Leben auf dem Weg, der für uns bestimmt ist. Sicherlich erwartet uns heute nicht nur Freude. Aber Geborgenheit ist uns gewiss. Mag sein, dass wir Augenblicke der Angst und Verwirrung erleben, aber wir können lernen, auch inmitten von Widrigkeiten zu vertrauen. Wir können uns der Kraft, die größer ist als wir selbst, anvertrauen, sobald wir unsicher sind. Uns auf vergangenen Misserfolge und Zurückweisungen zu berufen, erzeugt nur neue Kritik. Ebenso wenig sollten wir an vergangenen Freuden festhalten. 

Dem Jetzt und den Menschen im Hier und Jetzt Aufmerksamkeit zu schenken, ist die einzig richtige Antwort auf das Leben. Nicht im Hier und Jetzt zu sein, führt dazu, dass andere sich von uns abwenden, so wie wir es einmal getan haben. 

Ich will die Abenteuer schätzen lernen, die die Gegenwart in sich birgt. Ich will die Augenblicke des heutigen Tages auskosten und das Ergebnis Gott anvertrauen.