9. März - Sorge tragen für sich selbst

Wir können nicht gleichzeitig für uns eine Grenze setzen und auf die Gefühle anderer eingehen. Das ist unmöglich; die zwei Prinzipien widersprechen einander.

Das Mitgefühl für andere Menschen ist eine wunderbare Eigenschaft. Wie sehr steht sie uns aber im Wege, wenn wir Grenzen setzen wollen!

Es ist gut, sich um andere Menschen und ihre Gefühle zu kümmern; es ist aber auch wichtig, dass wir auf uns selbst achten. Manchmal müssen wir eine Entscheidung treffen, um Sorge zu tragen für uns selbst.

Manche von uns leben mit der tief verwurzelten Botschaft aus der Familie oder der Kirche, wonach Gefühle anderer niemals verletzt werden dürfen. Diese Botschaft können wir durch eine neue ersetzen: Es ist nicht richtig, sich selbst zu verletzen. Wenn wir behutsam mit uns selbst umgehen, reagieren andere gelegentlich mit verletzten Gefühlen.

Das ist nicht schlimm. Wir werden lernen, innerlich wachsen und aus der Erfahrung Nutzen ziehen; auch andere werden das tun. Wir erzielen eine wichtige und positive Wirkung auf andere, wenn wir Selbstverantwortung übernehmen und zulassen, dass andere für sich selbst verantwortlich sind.

Fürsorge ist gut. Übertriebene Fürsorge ist Bevormundung und schlecht. Wir können lernen, zwischen beidem zu unterscheiden.

Heute will ich die Grenzen ziehen, die ich ziehen muss. Ich löse mich von meinem Bedürfnis, mich um die Gefühle anderer zu kümmern, und achte statt dessen auf meine eigenen. Ich nehme mir die Freiheit, sorgsam mit mir selbst umzugehen, da ich weiß, dass ich damit in meinem Sinne und im Sinne der anderen handle.