6. Januar - Beziehungen

Wenn wir ohne Beziehung unglücklich sind, sind wir es vermutlich auch mit einer Beziehung. Eine Beziehung ist nicht der Beginn unseres Lebens; eine Beziehung wird nicht zu unserem Leben. Eine Beziehung ist die Fortführung unseres Lebens.

Beziehungen sind gleichermaßen Segen und Verderben für unseren inneren Heilungsprozess.

Jeden Tag sind wir damit konfrontiert, in unterschiedlichen Beziehungen unsere Aufgaben zu erfüllen. Manche dieser Beziehungen suchen wir uns aus, andere wiederum nicht. Meist entscheiden wir selbst darüber, wie wir uns in diesen Beziehungen verhalten. Um von unserer Co-Abhängigkeit geheilt zu werden, setzen wir uns eine Verhaltensweise zum Ziel, die unsere Selbstverantwortung zum Ausdruck bringt.

Wir lernen, dass wir die Kraft besitzen, auch in unseren Beziehungen auf uns selbst acht zu geben. Wir lernen den vertrauten Umgang mit anderen Menschen, wo immer dies möglich ist.

Ist es notwendig, uns von einem Menschen zu trennen, den wir bislang zu kontrollieren versuchten? Gibt es jemanden, mit dem wir uns aussprechen müssen, selbst wenn das, was wir ihm zu sagen haben, unangenehm ist? Gibt es jemanden, den wir meiden, aus Angst, in seiner oder ihrer Gegenwart auf uns selbst aufpassen zu müssen? Ist es notwendig, dass wir eine bestimmte Verhaltensweise korrigieren? Gibt es jemanden, auf den wir zugehen oder dem wir Liebe zeigen müssen?

Die innere Heilung vollzieht sich nicht getrennt von unseren Beziehungen, sondern zusammen mit dem Lernprozess, durch den wir unserer eigenen Kraft gewahr werden und dann auch in unseren Beziehungen sorgsam mit uns selbst umgehen.

Heute nehme ich aktiv an meinen Beziehungen teil, so gut ich es vermag. Ich bin bereit, anderen Menschen, denen ich vertraue, nah zu sein und Gedanken mit ihnen auszutauschen. Ich erhebe Anspruch auf das, was ich brauche, und gebe, was ich für richtig halte.