27. März - Nachwirkungen:

»Wie konnte ich das tun? Warum habe ich das gesagt? Auch wenn es meiner Überzeugung entspricht, fühle ich mich beschämt, schuldig und ängstlich.«

Das ist eine vertraute Reaktion auf jene neuen Verhaltensweisen, die der Heilungsprozess hervorruft. Wenn wir uns zur eigenen Kraft bekennen und sorgsam mit uns selbst umgehen, kann es sein, dass dadurch Gefühle von Scham, Schuld und Angst ausgelöst werden.

Wir sollten uns nicht von solchen Gefühlen beherrschen lassen. Sie sind Gegenreaktionen. Warte, bis sie abklingen.

Sobald wir uns mit Gefühlen und inneren Botschaften auseinandersetzen und sie bekämpfen, erleben wir solche Nachwirkungen. Davon haben wir unser ganzes Leben bestimmen lassen: nämlich von Scham und Schuld.

Viele von uns wuchsen auf mit Botschaften, die in Schamgefühlen gründeten und zum Ausdruck brachten, es sei nicht richtig, sich um die eigene Person zu kümmern, ehrlich und direkt zu sein und ja zu sagen zur eigenen inneren Stärke. Andere Botschaften lauteten, es sei nicht richtig, so zu sein, wie wir sind, es sei nicht richtig, Probleme in Beziehungen zu lösen. Wieder eine andere Botschaft aus der Kindheit besagte, dass unsere Wünsche und Bedürfnisse nicht berechtigt seien.

Lasse diese Botschaften ausklingen. Messe Nachwirkungen keinen allzu großen Wert bei. Sie sollen uns nicht davon überzeugen, dass wir uns irren und kein Recht haben, für uns selbst Sorge zu tragen oder Grenzen zu setzen.

Haben wir wirklich das Recht, sorgsam mit uns selbst umzugehen? Haben wir wirklich das Recht, Grenzen zu setzen? Haben wir wirklich das Recht, direkt zu sein und zu sagen, was wir sagen müssen?

Du kannst darauf wetten.

Heute lasse ich jegliche Gegenreaktion auf eine neue heilsame Verhaltensweise ausklingen. Ich messe dieser Nachwirkung keine große Bedeutung hei. Hilf mir, Gott, mich zu befreien von meiner Scham und meinen sinnlosen Ängsten darüber, was wohl geschehen mag, wenn ich wirklich anfange, sorgsam mit mir selbst umzugehen und mich zu lieben.