27. November – Vertrauen in uns selbst

Für viele von uns geht es nicht darum, ob wir einem anderen wieder vertrauen können; es geht darum, ob wir unserem eigenen Urteil wieder vertrauen können.

"Der letzte Fehler, den ich gemacht habe, hat mich beinahe um den Verstand gebracht“, sagte eine Frau in der Gruppe, die einen Sexsüchtigen geheiratet hatte. "Ich kann es mir nicht leisten, einen solchen Fehler noch einmal zu machen.“

Viele von uns haben Menschen vertraut, die sie betrogen, missbraucht, manipuliert oder anderweitig ausgebeutet haben. Wir hielten diese Menschen für charmant, freundlich, anständig. Vielleicht warnte uns eine leise Stimme: "Vorsicht – da stimmt etwas nicht.“ Oder wir fühlten uns wohl im Vertrauen, das wir dieser Person entgegenbrachten, und waren entsetzt, als wir feststellten, dass unsere Intuition uns betrogen hatte.

Solche Erfahrungen können uns jahrelang verfolgen. Unser Vertrauen in andere wurde erschüttert, schlimmer noch: unser Vertrauen in uns selbst wurde erschüttert.

Wie konnte etwas sich so gut anfühlen, so harmonisch fließen und sich als totaler Fehler entpuppen? Fragen wir uns. Wie kann ich je wieder meiner Entscheidungsfähigkeit vertrauen, wenn sie sich als so unzulänglich erweist?

Vielleicht erhalten wir darauf nie eine Antwort. Ich glaube, dass ich bestimmte "Fehler“ machen musste, um wichtige Lektionen zu lernen, von denen ich nicht mit Gewissheit sagen könnte, ob ich sie ohne diese Fehler gelernt hätte. Wir dürfen unser Selbstvertrauen nicht von unserer Vergangenheit beeinträchtigen lassen. Wir dürfen nicht zulassen, dass der Faktor Angst für uns lebensbestimmend wird.

Wenn wir in geschäftlichen Dingen oder in der Liebe immer die falschen Entscheidungen treffen, müssen wir ergründen, warum wir uns selbst immer wieder Schaden zufügen.

Doch die meisten von uns machen Fortschritte. Wir lernen. Durch unsere Fehler wachsen wir. Unsere Beziehungen werden Schritt für Schritt besser. In geschäftlichen Dingen treffen wir die bessere Wahl. Im Umgang mit Freunden und Kindern kommen wir häufiger zu richtigen Entscheidungen. Wir ziehen Nutzen aus unseren Fehlern. Wir ziehen Nutzen aus unserer Vergangenheit. Und wenn wir Fehler gemacht haben, mussten wir sie machen, um daraus zu lernen.

Heute werde ich keine Angst mehr davor haben, mir selbst zu vertrauen – obwohl ich in der Vergangenheit Fehler gemacht habe. Ich begreife, dass diese Ängste nichts anderes bewirken, als mein Urteilsvermögen in Frage zu stellen. Ich erkenne meine Vergangenheit, ja selbst meine Fehler an, indem ich die Dinge akzeptiere und dankbar bin. Ich bemühe mich darum, aus meinen Fehlern zu lernen. Ich versuche, auch all meine richtigen Entscheidungen in Betracht zu ziehen. Ich werde ein wachsames Auge haben auf Verbesserungen und den allgemeinen Fortschritt in meinem Leben.