17.Juli - Liebe in Wort und Tat:

Viele von uns haben keine klaren Vorstellungen davon, was es bedeutet, geliebt und umsorgt zu werden.

Viele wurden von Menschen geliebt und betreut, deren Worte im Widerspruch zu ihren Taten standen.

Vielleicht haben unsere Eltern zwar gesagt: Ich liebe Dich, uns aber verlassen oder vernachlässigt und somit unser Bild von der Liebe verzerrt. Dieses Verhaltensmuster stellt für uns Liebe dar - die einzige Liebe, die wir kennen.

Manche von uns wurden von Menschen betreut, die unsere Bedürfnisse befriedigten und sagten, sie würden uns lieben - uns aber gleichzeitig missbrauchten oder sonst wie schlecht behandelten. Durch solches Verhalten wurde dann unsere Vorstellung von Liebe geprägt.

Manche von uns lebten vielleicht in einer emotional sterilen Umgebung, wo die Menschen zwar behaupteten, uns zu lieben, aber Gefühle oder Zuwendung nicht zuließen. Also wurde das zu unserer Vorstellung von Liebe.

Wir lernen, andere und uns selbst so zu lieben, wie wir geliebt wurden, oder wir lassen zu, dass andere uns so lieben, wie wir geliebt wurden - ob wir uns dabei wohl fühlen oder nicht. Es ist Zeit, dass wir unsere Bedürfnisse wirklich und direkt befriedigen. Ungesunde Liebe mag einige oberflächliche Bedürfnisse befriedigen, nicht aber unser eigentliches Bedürfnis nach Liebe.

Wir können von anderen erwarten, dass ihre Worte und Taten übereinstimmen. Wir müssen uns nicht ausschließlich auf die Wirkung von Worten verlassen und können verlangen, dass Verhalten und Worte zusammen passen.

Wir können den Mut finden, Widersprüche in Worten und Taten zur Sprache zu bringen - nicht, um jemanden zu beschämen, nicht, um Schuld zuzuweisen oder Fehler aufzudecken, sondern um uns dabei zu helfen, in Kontakt mit der Realität und unseren Bedürfnissen zu bleiben.

Wir können Liebe geben und empfangen, wenn Verhalten und Worte einander ergänzen. Wir verdienen es, das Beste zu bekommen und zu geben, was die Liebe zu bieten hat.

Heute bin ich offen dafür, möglichst gesunde Liebe zu geben und zu bekommen. Ich achte auf Widersprüche zwischen Worten und Taten, die mich verwirren und verrückt machen. Wenn das der Fall ist, weiß ich, dass ich nicht verrückt bin, sondern es mit einem Widerspruch zu tun habe.