17. November

17.NOVEMBER

Jeder Mensch hat seine guten und schlechten Seiten. Bis zu einem gewissen Grade sind wir alle Doppelwesen, und zwei Seelen wohnen, ach, in unserer Brust. Während wir tranken, herrschten unsere schlechten Seiten vor. Im betrunkenen Zustand haben wir Dinge getan, die wir nüchtern niemals tun würden. Sobald wir nüchtern werden, sind wir wie umgewandelt. Und dann wundern wir uns, wie wir so etwas nur tun konnten. Trinken wir aber wieder, dann kommen auch sofort unsere schlechten Seiten wieder zum Vorschein. So geht das unentwegt hin und her; und im ständigen Widerstreit mit unseren beiden Ichs sitzen wir dauernd auf dem Pulverfass. Diese Spaltung unseres Ichs ist nicht gut; wir müssen irgendwie zu einer inneren Einheit gelangen.

Bin ich zu innerer Einheit gelangt?

MEDITATION

"Ei, du frommer und getreuer Knecht, gehe ein zu deines Herrn Freude." Dieses Wort gilt für die vielen gewöhnlichen Sterblichen, die in der Welt unbeachtet bleiben. Nicht für die Reichen, die Weltberühmten, die Stolzen sind diese Worte gesprochen, sondern für die stillen Anhänger Gottes, die ihm unauffällig aber getreulich dienen; die ihr Schicksal tapfer auf sich nehmen und doch der Welt ein lächelndes Gesicht zeigen.

GEBET

Ich bete, dass ich nicht den Beifall der Welt begehren möge. Ich bitte, dass ich keinen Lohn für das erwarte, was ich aus innerem Bedürfnis tue.