8. April 

Oft ist mehr Mut zum Leben nötig als zum Tod. (Orestes) 

Einige Situationen im Leben können derart bitter, derart vernichtend sein, dass wir einfach wünschen, wir hätten eher den Mut zu sterben, als ihnen weiterhin gegenüber stehen zu müssen. Wie viel Mut wäre nötig, mögen wir uns fragen, um geradewegs mit allem Schluss zu machen? Aber Mut ist nicht das richtige Wort. Denn in Wahrheit bedarf es mehr Mut zu leben als zu sterben. Die Bruchstücke unseres Lebens aufzusammeln, standhaft zu bleiben gegen unsere destruktiven Gedanken- und Verhaltensmuster und nicht aufzugeben – das ist Mut in seiner ausgeprägtesten, höchsten Form. 

In unseren schlimmsten Depressionen müssen wir den Mut haben, einen Freund anzurufen, ein Gruppentreffen zu besuchen oder inspirierende Literatur zu lesen. Und wir sind imstande, diesen Mut auch zu finden. Wir können – mit der Hilfe Gottes, wie wir ihn verstehen, und derer, die uns lieben – lernen, uns glücklich zu schätzen, zu sehen, wie wir mit der Welt in Einklang leben, und zu entdecken, dass wir von Liebe umgeben sind. 

Die hinderlichen Grenzen, die wir erfahren haben, können uns nichts anhaben, wenn wir nicht nachlassen in unserem Bemühen. Es ist einfach Mut vonnöten, Mut allein, um diese Grenzen zu verschieben in ein Gebiet, wo wir gesünder leben. 

Heute will ich ja sagen zum Leben, ja zur Liebe, ja zu meiner eigenen Kraft, positive Entscheidungen zu treffen.