8. November 

Lasst uns munter sein und tätig
Und, geneigt des Schicksals Huld,
Immer schaffend, immer strebend,
Arbeit lernen und Geduld
(Henry Wadsworth Longfellow)
 

Ein meisterhafter Bildhauer wird vielleicht hundertmal auf einen Marmorblock schlagen, ohne dass etwas Bemerkenswertes sichtbar wird. Jedoch der huntertunderste Hieb des Meißels bewirkt im Stein die vollkommene Veränderung. Was ist nun die Ursache dafür – der letzte Hieb oder die hundert vorher? 

Genauso verhält es sich mit dem inneren Wachstum. Wir stellen vielleicht im ganzen Verlauf unserer konsequenten, zähen Bemühungen keinen nennenswerten Gewinn fest. Und dann passiert es. Auf einmal wird eine Schwierigkeit gemeistert, eine Wahrheit enthüllt sich, eine schlechte Angewohnheit hat uns nicht mehr in der Gewalt. 

Aber natürlich ist das nicht plötzlich geschehen. Der Fortschritt trat ein, indem ein Hieb nach dem anderen ausgeführt, ein Schritt nach dem anderen unternommen wurde – durch all die scheinbar unwirksamen, wahrscheinlich schon vergessenen Anstrengungen, die dem Umschwung vorangingen. 

Heute habe ich absolutes Vertrauen in den inneren Wachstumsprozess. Ich erwarte keine Medaille mehr für jede Runde, die ich laufe.