7. August 

Es ist nicht leicht, Glück in sich selbst zu finden, und es ist nicht möglich, es irgendwo anders zu finden. (Agnes Replier) 

Unter jenen Menschen, die in ihrer Kindheit viel gelitten haben, gibt es das merkwürdige Phänomen, von einer Abhängigkeit in die andere zu wechseln. Es sind vielleicht nicht wirklich Süchte, von denen hier die Rede ist, aber der innere und äußere Ablauf ist ähnlich: Obsessiv stürzen wir uns in eine Tätigkeit, die nur ein Vorwand ist und eine Flucht vor der Auseinandersetzung mit gewissen anderen Dingen. 

Anstatt uns ständig mit vielen zentralen Themen wie der emotionalen Abhängigkeit, den unbegründeten Schamgefühlen oder der Furcht vor dem Verlassenwerden zu befassen, können wir uns freizumachen versuchen von äußerer Betriebsamkeit. Denn es kann sein, dass wir zwanghaft eine Tätigkeit nach der anderen ausüben oder dem Glück hinterher jagen, indem wir Geld ausgeben, viel essen oder romantische Abenteuer sammeln wie Anhänger an einem Armband. 

Wahres Glück aber können wir nicht außerhalb unserer selbst finden. Wenn die innere Mitte, die uns leitet und Befriedigung schenkt, nicht vorhanden ist, bleiben wir unproduktiv und leer, egal, mit welchen Dingen wir uns sonst umgeben, egal, was wir uns sonst versagen. 

Ich nehme die Verantwortung für mein eigenes Glück auf mich, ebenso für die Hindernisse, die ich mir selbst in den Weg lege, und für die Surrogate des Glücks, die ich benutze, um mich zu zerstreuen.