28. März 

Erst wenn ein wahrer Freund Anteil nimmt an uns, können wir hoffen, unsere Welt klar zu erkennen – denn sonst bestimmt unsere eigene Wahrnehmung allein über die Wahrheit. (Dr. Richard Fritz) 

Wir brauchen unsere Freunde. Nicht nur für die guten Zeiten, sondern um innerlich gesund zu bleiben. In der Absonderung von der Außenwelt erscheinen die Dinge anders als sie sind. Wenn andere uns nicht dabei helfen, die eigenen Grenzen zu erkennen und zu gestalten und unsere Wahrnehmungen zu ordnen, entgleitet alles, was wir uns vorstellen können, ins Monströse, aus dem sich dann unsere Wirklichkeit zusammensetzt. 

Wenn die alten Spielregeln uns sagen, wir sollten uns zurückhalten und jede nähere Begegnung vermeiden, gefährden wir uns selbst, sobald wir ihnen gehorchen. Durch den Mangel an Erfahrungen, die wir mit anderen teilen, werden wir anfällig – nicht nur für Einsamkeit, sondern für krasse Fehldeutungen der Wirklichkeit. Kleinere Rückschläge werden vielleicht als katastrophale Niederlagen eingestuft, und Menschen, die sich keine besondere Mühe geben, uns gegenüber freundlich zu sein, haben sich dann gleich gegen uns verschworen. 

Durch die Verbindung mit Freunden jedoch sind wir imstande zu erkennen, dass die Ungeheuer uns nur bis etwa ans Knie reichen, dass die meisten unserer Ängste sich in Luft auflösen – und dass kein grauer Tag sich behaupten kann gegen das klare Licht des gesunden Menschenverstands und des bewährten Programms. 

Ich bin dankbar für den stabilisierenden Einfluss durch Freunde.