24. September

Kommt, Freunde, es ist nicht zu spät, eine neuere Welt zu suchen (Alfred Lord Tennyson)

Wir alle haben wahrscheinlich bei unseren Gruppentreffen von "Zu-spät-Geschichten" gehört. Eine davon handelt von einer Frau in mittleren Jahren und ihrem Dilemma, ob sie wieder zur Schule gehen sollte oder nicht. Weil es zu wenig Geld und zuviel Verantwortung für die Familie gab, war es ihr versagt geblieben, Krankenschwester zu werden. "Ich würde fünf Jahre brauchen, um die Schule zu beenden", sagte die Frau deprimiert, "und in fünf Jahren werde ich einundfünfzig sein?" Worauf ihr Freund entgegnete: "Okay, nehmen wir einmal an, dass du nicht Krankenschwester wirst. Wie alt wirst du dann in fünf Jahren sein?"

Dieser Punkt ist wichtig für jene von uns, die den Prozess der Selbstfindung ein wenig spät in ihrem Leben beginnen. Anstatt der verlorenen Zeit nachzuweinen, müssen wir uns eher auf Möglichkeiten besinnen als auf Handicaps.

Es ist in höchstem Maß aufregend, unseren Geist entschweben zu lassen zu der Frage: "Was wäre, wenn?" Was wäre, wenn ich mich entschließen würde zu lernen, wie man segelt, einen Berg ersteigt oder Koch für Feinschmecker wird? Wenn wir nicht aufgeben, werden viele dieser Was-wäre-wenn-Formulierungen allmählich zu einem "Warum nicht?" Dann sind wir auf dem richtigen Weg. Warum nicht, wenn das Leben so kurz ist und wir so großartige Menschen sind? In der Tat: Warum nicht?

Heute will ich mich dem "Noch nicht" stellen und fragen: "Warum nicht?"