21. März 

Wenn der Frühling kommt, wächst das Gras von selbst. (Taoistischer Spruch) 

Menschen, die nicht wissen, wie sie sich entspannen sollen, haben es sehr schwer in dieser Welt. Und jene, die so unmittelbar mit den Problemen aus der Kindheit konfrontiert sind, haben es nötiger als irgend jemand sonst, den Zustand innerer Entspannung einzuüben. 

Viele unter uns leben nach der verherrschenden Maxime: Tu mehr, mach es besser, sei schneller. Da uns wahrscheinlich niemand diese Botschaft mit so vielen Worten beigebracht hat, setzten wir sie einfach in die Praxis um, bis sie zum Maßstab der Perfektion wurde, und ließen uns im inneren Kontrollraum nieder, von wo wir unser Dasein überwachen. Es kommt uns so vor, als würden unsere Projekte scheitern, wenn wir nicht härter arbeiten wie jeder andere, wenn wir nicht, auf noch schnellere Art, noch größere Erfolge erzielen. Und selbst das günstigste Ergebnis ist – natürlich – nicht gut genug. Der Maßstab des Perfektionismus macht es uns unmöglich, Freude über ein gelungenes Vorhaben zu empfinden. 

Wenn wir die Regel, nach der wir uns ständig beeilen sollten, auf unseren Prozess der Selbstfindung anwenden und wenn wir nicht jetzt die alten Ketten abwerfen und wirklich frei werden, machen wir uns selbst zu Narren, Versagern und Schwindlern. 

Aber sofortige Selbstfindung ist unmöglich. Das einzige, was wir unmittelbar tun müssen, ist, uns zu entspannen. 

Ich lerne, nein zu sagen zu der inneren Stimme, die übermenschliche Anstrengungen fordert.