18. August 

Denn Irrtum zuzugeben, klärt die Lage -
Und macht dich klüger als zuvor.
(Arthur Guiterman) 

Vieles vom eigenen Lebenschaos kann direkt auf unsere schiefen Wertvorstellungen zurückgeführt werden. Nicht nur handeln wir mehr nach diesen Vorstellungen, als wir es glauben, sondern wir verhalten uns oft gerade gegenüber dem besonderen Geflecht von Überzeugungen, die unser Leben mit Schmerz und Leid erfüllen, hartnäckig loyal. 

Ohne uns dessen bewusst zu sein, geben wir uns vielleicht ganz und gar dem Perfektionismus, dem Martyrium, der Erstarrung oder der Ansicht hin, das Leben müsse elend und traurig sein. Wenn wir überhaupt an sie denken, belegen wir diese Charakterzüge mit anderen Ausdrücken wie Idealismus, Großzügigkeit, Beständigkeit und Wirklichkeitssinn. Aber egal, wie sie bezeichnet werden: Diese Vorstellungen bewirken ständig ein entsprechendes Verhalten, das dann wieder so gründlich Chaos erzeugt, als ob es vom Fließband käme. 

Wenn in unserem Leben verwirrende Zustände auftauchen, ist es heilsam, die ihnen zugrunde liegende Vorstellung oder negative Einschätzung ausfindig zu machen, aus welcher das Verhalten hervorging, das zum Chaos führte. Manchmal ist es nicht das Verhalten selbst, das geändert werden muss – es ist die lange aufrechterhaltene Ansicht, die sich dahinter verbirgt. 

Heute habe ich den Mut, alte Annahmen neu zu bewerten.