18. Oktober

Die Erschöpfung macht uns alle zu Feiglingen. (Vince Lombardi)

Manchmal ist uns danach, einfach die Decke über den Kopf zu ziehen. Wir haben keine Lust mehr, auf etwas zu warten, und wir haben Ängste, die Dinge loszulassen. Wir sind es müde, uns selbst bis zum Äußersten zu verausgaben, uns verletzlich zu fühlen, Risiken einzugehen. Unser Fortschritt scheint zum Stillstand gekommen zu sein; verglichen mit uns, bewegen sich Schnecken wie Rennpferde vorwärts.

Dann ist es eine gute Idee, sich zurückzuziehen und eine Weile auszuruhen. Wir müssen uns daran erinnern, dass Frustration und Enttäuschung zwangsläufig zur Reise dazugehören - wie die Dornen, die an der Rose wachsen. Wir dürfen nichts anderes erwarten. Natürlich werden wir manchmal zu müde. Der Weg zum Selbst geht bergauf und ist mit Hindernissen übersät. Bergsteigen ist kein Volkstanz; wir sind verständlicherweise erschöpft und haben eine Pause verdient, wenn wir sie brauchen. Es ist ganz einfach unsere alte Denkhaltung, alles schlecht zu machen, die uns zu dem Entschluss kommen lässt, wir bräuchten keine Rast und sollten keine haben. Es ist die alte Verhaltensweise, sich schuldig zu fühlen wegen einer kleinen Erholung, die wir uns gönnen. Morgen ist ein anderer Tag. Morgen werden wir erfrischt und bereit sein, von neuem weiter zu gehen.

Heute will ich üben, mir selbst eine Ruhepause zu gestatten, sobald ich sie benötige. Ich werde mir selbst die gleiche Rücksicht zukommen lassen wie jedem anderen müden Reisenden.