17. Juli 

Denn die Kinder dieser Welt sind untereinander klüger als die Kinder des Lichts. (Lukas 16,8) 

Wenn wir an das innere Kind denken, empfinden viele von uns nur das verwundete Kind – jenes, das sich fürchtet, das sich unzulänglich, bedürftig und ausgeschlossen vorkommt. Natürlich ist es wahr, dass wir alle ein Kind in uns haben. Aber es ist weise und stark, nicht nur verwundet. 

Unter den Ängsten und Zweifeln, jenseits noch von Scham- und Schuldgefühlen, kennt unser inneres Kind einige Wahrheiten, deren sich das erwachsene Ich nicht immer bewusst ist. Dieses Kind will, wie alle Kinder, in der Welt seiner Vorstellungen leben und spielen, es will unbedingt lieben und geliebt werden, herausfinden, was wirklich wichtig ist, und dafür auch Sorge tragen. Selbst wenn es diese Wünsche nicht ausleben durfte, bleiben sie bestehen und werden irgendwo verwahrt. Unser Kind im Innern will und erbittet und greift nach den ewigen Wahrheiten eines glücklichen Lebens. Wir müssen dem Sinn für Weisheit und Vertrauen, welches es besitzt, Beachtung schenken – genauso, wie wir diesem Kind das Vermögen des Erwachsenen weitergeben müssen, Sympathie und Trost zu empfinden. 

Ich kann das Erstaunen und die Neugier eines Kindes in mir zulassen. Ich will heute die Welt mit neuen Augen sehen.