17. März 

Gott bietet jedem Geist die Wahl zwischen Wahrheit und Ruhe. Nimm, was dir gefällt – niemals wirst du beides haben. (Ralph Waldo Emerson)  

Der Verdrängung haftet etwas Raffiniertes an, und es ist schwer, sie zu entlarven. Wie ein Chamäleon neigt die verdrängte Wirklichkeit dazu, die Farben zu wechseln, bis sie sich harmonisch einfügt und zu passen scheint. Da wir nicht mit dem umgehen müssen, was wir nicht sehen, tarnen wir einige Wahrheiten, bei denen wir befürchten, sie könnten uns verletzen oder herausfordern. 

Einige unter uns streiten ab, dass irgend jemand sonst je in einer so zerrütteten Familie wie der ihrigen gelebt habe, oder dass ihre Familie überhaupt zerrüttet gewesen sei. Andere bestehen darauf, nur ihre Geschwister seien davon betroffen gewesen oder aber nur sie selbst. Wir mögen uns weismachen, wir überlegten alles sehr genau, wo wir doch eigentlich nur zaudern. Die verschiedenen Formen von Selbstbetrug sind nahezu unerschöpflich. 

Unser Talent, Dinge zu verdrängen, ist ein wichtiger Grund dafür, dass wir Freunde brauchen im Rahmen des Programms. Wir brauchen Menschen, denen wir soweit vertrauen können, dass sie uns die Wahrheit sagen: liebevolle Menschen, die aussprechen, was ausgesprochen werden muss, selbst wenn es für uns zunächst unangenehm ist, das zu hören. 

Ich erkenne mein Bedürfnis nach einem ehrlichen Feedback. Ich habe vor Offenheit weniger Angst als früher.