16. April 

Die Liebe heilt die Menschen. Sowohl jene, die sie geben, als auch jene, die sie empfangen. (Karl Menninger) 

Welchen Gewinn wollen wir aus dem Prozess der Selbstfindung ziehen? Wenn man zehn Leute befragt, erhält man gewöhnlich zehn verschiedene Antworten. Freiheit, Reife, Befreiung von Schmerz, das eigene Selbst erfahren, das verwundete Kind im Innern heilen – dies sind nur einige der klassischen Antworten. Und eine jede ist gewiss ein berechtigter, zwingender Anlass, weiter zu machen, wenn die spirituelle Arbeit mehr Transpiration als Inspiration zu verheißen scheint. 

Jedoch dürfen wir nicht vergessen, dass es dabei ein Ziel gibt, welches alle anderen einschließt und zugleich übersteigt. Es besteht darin, immer fähiger zu werden für das Lieben und das Geliebtwerden. Wir können viele Dinge im Leben vollbringen, aber die Geschichte menschlicher Erfahrung zeigt uns, dass ohne die Liebe alle anderen Belohnungen wertlos sind. 

Je stärker wir unsere Bemühungen im Prozess der Selbstfindung auf die Fähigkeit richten, mehr an gesunden Beziehungen teilzuhaben, desto wirksamer werden diese Bemühungen auch sein. Besonders für uns, die wir im Begriff sind, alte Kindheitsprobleme aufzulösen, wird die vollkommene Liebeserfahrung immer der höchste Gegenstand unserer Suche sein. 

Ich befinde mich im Heilungsprozess und werde ein ganzer Mensch. Ich habe jetzt mehr einzubringen in eine Beziehung als früher.