14. Januar 

Niederlagen dienen genau so gut wie Siege dazu, die Seele in Aufruhr zu bringen und ihre Herrlichkeit zu entfalten. (Edwin Markham) 

Wenn das Leben uns einige Kerben geschlagen hat – was macht das schon? Solche Kerben sind notwendig, abgesehen davon, dass man sie nicht verhindern kann und dass sie Schmerz bereiten. Eine jede ist Bestandteil des Prozesses, der uns befähigt, das Leben zu umfassen als schöpferische Erfahrung und die Welt in neuem Licht zu sehen, worin Mitgefühl und Verstehen vereinigt sind. Zu uns selbst finden wir nicht, wenn wir möglichen Rückschlägen von vornherein ausweichen oder die Wunden verbergen, die zu uns gehören. Wir müssen vielmehr begreifen, was sie bedeuten, und wie wir mit ihnen umgehen können. 

Diese Wunden wind weder Schwachstellen in unserem Charakter, die uns beschämen, noch Schmisse, auf die wir stolz sein sollten. Sie zeigen ganz einfach, dass wir schon eine Zeitlang am Leben sind. Durch die Bereitschaft, das eigene Wesen zu erkunden, ist es uns möglich, aus Fehlern zu lernen und sie so aufzufassen, das wir neue Räume für inneres Wachstum erschließen. Wenn wir die Entscheidung treffen, Schiefgegangenes eher als gewonnene Chance denn als verlorene zu sehen, stehen wir viel besser da vor unserem eigenen Auge und vor dem der anderen. 

Heute will ich meine schwierigen Lebenserfahrungen in neuem Licht betrachten. Heute will ich neue Samen setzen.