13. Februar 

Ich hatte ein bitteres Gefühl meinen Eltern gegenüber, bis ich sah, wie verbittert sie waren gegenüber ihren Eltern. (Birdie V.) 

Manchmal werden wir, wenn wir uns mit der eigenen Kindheit auseinander setzen, ganz aufgesogen von unserer Familiengeschichte und vergessen dabei, dass jeder eine Familie hat, von welcher er abstammt. Sogar unsere Eltern. Ja, gerade sie – das liegt in der Natur der Sache. 

Es kann heilsam sein, über das frühere Leben unserer Eltern nachzusinnen: welche Verhaltensmuster ihnen vorgegeben waren und welche Reaktionen man von ihnen erwartet. Sie besaßen wahrscheinlich keine Selbsthilfe-Bücher wie wir, sie konnten an keinen Gruppensitzungen teilnehmen, sie hatten wohl keinen geistigen Paten, der ihnen zur Seite stand, und gewiss auch keine Programme in unserem Sinn. Sie hatten nicht die Vorstellung von einem lebenslangen Fortschreiten in Richtung auf ein erweitertes Selbst. 

Einer muss den Teufelskreis durchbrechen, Ärger bringt Ärger hervor, Bitterkeit schlägt sich nieder in noch mehr Bitterkeit. Wenn wir hassten, was unsere Eltern uns mitgegeben haben, so ist es wahrscheinlich, dass sie ihrerseits hassten, was sie durch ihre Eltern erfahren hatten. Aber keiner hob diesen ewigen Ablauf auf, und so setzte er sich fort und fort. 

Eines Tages werden sich vielleicht unsere eigenen Kinder mit ihrer Familie auseinander zu setzen haben. Darüber sollte man einmal nachdenken, nicht wahr? Wie groß wird dann unsere Hoffnung sein, dass sie uns verstehen werden? 

Heute will ich unvoreingenommen über Lebensrhythmen nachdenken. Ich will leben im Wissen, dass meine eigenen Kinder eines Tages auch mich beurteilen.