10. September 

Der Mensch, der keine Fehler macht, macht in der Regel überhaupt nichts. (Edward Phelps) 

Manchmal führt unsere Angst vor Fehlern dazu, dass wir gar nichts mehr tun. Manche, die das Kind in sich nicht entwickelt haben, fürchten sich so sehr vor dem in der Vergangenheit erfahrenen Tadel und der Zurücksetzung, dass sie immerzu zögern, um ja kein Wagnis einzugehen. 

Aber ein kalkuliertes Risiko ist notwendig, um unser Leben zu verbessern. Wir können lernen, mögliche Gewinne genauso zu sehen wie mögliche Verluste, sobald wir mit einer Situation konfrontiert sind, wo wir etwas wagen müssen. Wenn wir imstande sind, beides zu sehen, können wir eine klarere, weniger ängstliche Entscheidung darüber treffen, was zu tun ist. 

Langsam, je nachdem, wie wir auf dem Weg zu uns selbst vorankommen, begreifen wir das Risiko nicht als eine Einladung ins Unglück, sondern als eine Gelegenheit, innerlich zu wachsen. Gemeint ist hier ein Wachstum, das nicht einfach auf Geschäfte und Geldgewinn bezogen ist, sondern auf die Entdeckung neuer Abenteuer. Wenn unsere Fähigkeit, das Leben zu genießen, größer wird, entdecken wir seinen Reiz – und die erregende Erfahrung, dass wir in der Tat fähig sind, mit ungewohnten Situationen fertig zu werden und sie zu überwinden. 

Ich will mir all der möglichen neuen Abenteuer bewusst sein, die auf mich warten, wenn ich nur bereit bin, ein sinnvolles Risiko auf mich zu nehmen.